Die Schlafapnoe ist den schlafbezogenen Atemstörungen zuzuordnen, hierbei kommt es zu Atemaussetzen im Schlaf. Es handelt sich um eine sehr häufige Erkrankung, die etwa 10% der Männer und 5% der Frauen ab 40 Jahre betrifft. Die Dunkelziffer ist hoch, da viele Menschen die nächtlichen Atemaussetzer im Schlaf nicht direkt bemerken. Warum diese Atemaussetzer aber nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern abgeklärt und behandelt gehören, erfahren Sie im Laufe dieses Artikels.
Wie macht sich ein Schlafapnoesyndrom bemerkbar?
In den meisten Fällen beginnt die nächtliche Atemstörung mit Schnarchen. Natürlich entwickelt nicht jeder Schnarcher ein Schlafapnoesyndrom, dann wäre nämlich fast jede zweite Person davon betroffen. Bedenklicher wird es, wenn sich zu lautem und unregelmäßigem Schnarchen Tagesmüdigkeit oder sogar Sekundenschlaf dazugesellt. Unbehandelt weiten sich die Intervalle der Atemaussetzer aus, es kommt zu längeren Atempausen, die durchaus bedrohlich für die Gesundheit sind.
Risikofaktoren für die Entstehung eines Schlafapnoesyndroms:
- Übergewicht,
- steigendes Alter,
- Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln,
- Schwangerschaft,
- Rheuma und
- Schilddrüsenunterunterfunktion.
„A pnoe“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Atem“. Die Atemaussetzer im Schlaf sorgen dafür, dass sowohl der Betroffene, als auch oft sein Bettnachbar morgens unausgeruht sind, und sich total erschlagen fühlen. Der Bettnachbar deswegen, weil das laute Schnarchen des Partners den eigenen Schlaf natürlich ebenfalls beeinträchtigt.
Bei vielen Folgeerkrankungen lässt sich in der Krankengeschichte ein Schlafapnoesyndrom feststellen:
- Herzinsuffizienzkoronare Herzkrankheit (KHK),
- Herzrhythmusstörungen,
- Probleme beim Einstellen des Blutdrucks
- Schlaganfall
- Tagesmüdigkeit
- Potenzprobleme
- Depressionen
- Diabetes mellitus…
Formen des Schlafapnoesyndroms:
Die häufigste Form ist das obstruktive Schlafapnoesyndrom, auch OSAS genannt. Es entsteht durch Einengung oder Verlegung der oberen Atemwege. Diese kommt meistens durch eine Erschlaffung der Muskulatur des weichen Gaumens zustande, die dazu führt, dass die Zunge zurückrutscht. Dadurch wird die Luftzufuhr knapp oder bleibt aus. Da nun der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, steuert der Körper durch eine „Weckaktion“ dagegen. Die Atemmuskulatur wird aktiviert, Herzschlag und Blutdruck steigen, der Schlafende schreckt auf. Im Fachjargon nennt man das „arousal“. Als nächstes setzen meist tiefere Atemzüge ein. Die Atemaussetzer können bis zu 2 Minuten dauern, und bis zu 100 Mal pro Nacht (!!) auftreten.
Weitere Gründe für die Verlegung der oberen Atemwege:
- vergrößerte Mandeln (Tonsillen),
- verbogene Nasenscheidewand (Septumdeviation)
- vergrößerte Nasenmuscheln,
- vergrößertes Zäpfchen.
Eine weitere, seltenere Form der Schlafapnoe ist die zentrale Schlafapnoe. Die Ursache hierfür liegt in einer Fehlfunktion des zentralen Nervensystems (ZNS). Es liegt keine Verlegung der oberen Atemwege vor, aber die Atemmuskulatur zeigt unzureichende Leistung.
Folgen der Schlafapnoe:
Eine Vielzahl von nächtlichen Atemaussetzern bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Auch, wenn sich der Betroffene am nächsten Morgen oft nicht mehr daran erinnern kann, dass er unzählige Male aufgeschreckt ist, so leidet die Person dennoch an einem Schlafdefizit. Der Patient fühlt sich den ganzen Tag über müde, leidet an Konzentrationsstörungen, im Straßenverkehr steigt auch deutlich die Gefahr für Unfälle (z.B. durch Sekundenschlaf). Oftmals kommen morgendliche Kopfschmerzen hinzu, auch Angstzustände und Depressionen sind keine Seltenheit. Die sexuelle Lust lässt aufgrund der ständigen Müdigkeit ebenso nach.
Verdacht auf Schlafapnoe – was nun?
Oftmals ist es nicht der Patient selbst, der Verdacht schöpft, sondern der Partner, dem das unregelmäßige Schnarchen auffällt, und der auch vielleicht die Atemaussetzer bemerkt. Da ein unbehandeltes Schlafapnoesyndrom eine Reihe schwerwiegender Erkrankungen zur Folge haben kann (siehe oben), empfiehlt sich auf jeden Fall die Abklärung beim Internisten.
In der internistischen Praxis von Dr. Dietrich Reimer in München Obersendling bieten wir Ihnen die Diagnostik und Behandlung schlafbezogener Atemstörungen an. Dies geschieht mittels Schlafapnoe-Screening, bzw. Polygraphie.
Der Vorteil einer Polygraphie bei Ihrem Internisten ist, dass Sie zu Hause im eigenen Bett nächtigen können, und nicht in einem klinischen Schlaflabor. Sie bekommen von uns ein kleines Messgerät ausgehändigt, welches Sie die ganze Nacht an Ihrem Körper tragen.
Die Polygraphie zeichnet folgende Körpersignale auf: Atmung, Schnarchen, Puls, Sauerstoffsättigung im Blut, Bewegungen im Schlaf. Anschließend bringen Sie das Gerät wieder in unsere Praxis, wo es von Dr. Reimer ausgewertet.